„Von Höhle und Erdloch bis zur Kuhkapelle und Supermarkt“
Gut zweieinhalb Stunden benötigte der ehemalige Vorsitzende von „Historia Mommenheim“, um den vielen interessierten Teilnehmern bei einem historischen Rundgang Mommenheim zu präsentieren. Dazu brachte er viel Routine mit, denn er engagierte sich bereits im vergangenen Festjahr bei Rundgängen, Wanderungen und Vorträgen. Und so informierte er mit gewissem Stolz, dass die Knochen, die er und weitere Mitglieder von Historia Mommenheim vor einigen Jahren auf dem Nazarienberg gefunden hatten, nachweislich von Menschen sind, die genauso alt sind wie die Gemeinde selbst: ca. 1.250 Jahre. Der damalige Fund war so bedeutend, dass selbst hochrangige Archäologen sich in die Untersuchung einbrachten und eine teure Altersuntersuchung veranlassten. Diese Knochen sind nun feierlich auf dem Alten Friedhof bestattet; der Gedenkstein wurde seitdem zum Ausgangspunkt jeder Geschichtsführung durch Mommenheim. Die zweite Anlaufstation waren die beiden Kirchen, von denen die heutige evangelische in einer Urkunde von 791 zum ersten Mal erwähnt wurde, während die katholische aus dem Jahr 1717 stammt. In der traditionsreichen evangelischen Kirche erläuterte Ludwig Kranz das Thema: “Mommenheim vor seiner Geburt“ an Hand von Fundmaterialien aus der jungsteinzeitlichen, der keltischen sowie der römischen Epoche. Die Besonderheiten der Kirchen sowie die Umstände der Reformation wurden dargestellt und ein repräsentativer Rundgang durch den historischen Ortsteil schloss sich an. Der eindrucksvolle Barockbau in der Herrengasse mit seinem imposanten Innenhof sowie das in gleicher Bauweise errichtete Anwesen in der Schulstraße sind Zeugnisse aus dem 17. Jahrhundert. Frau Carola Windisch ermöglichte eine Besichtigung des Innenhofes sowie verschiedener Räume. Ein Gang durch die Rheinstraße veranschaulichte den Wandel im Ortskern vom ehemaligen Einkaufszentrum zur Durchgangsstraße ohne wirtschaftliche Bedeutung. Den Schluss des Rundgangs bildete ein Besuch der herrlichen Kuhkapelle und des historischen Pferdestalls im Anwesen Schott – Kleinhans . Frau Margit Schott erklärte das herrschaftliche Ambiente und Herrn Kranz blieb nur noch, sich bei allen zu bedanken, die großzügig den Ortsrundgang unterstützten: Bei der evangelischen sowie der katholischen Kirchengemeinde, Frau Klara Stock, Frau Carola Windisch, Frau Margit Schott und Herrn Hans-Peter Broock. Die ca. 25 Teilnehmer erlebten einen informativen Rundgang und gingen bereichert nach Hause.