„Es war ein wunderbares Erlebnis, zusammen mit allen Beteiligten den Grundstein für dieses Projekt zu legen“, strahlte Ortsbürgermeister Hans Peter Broock. „Es ist ein auf Mommenheimer Verhältnisse ausgerichtetes Projekt für SeniorenInnen, egal ob sie bereits pflegebedürftig sind oder nicht.“ Dass diese Einrichtung im Ort ist, wird die ältere Generation beruhigen, denn es gibt kaum Schlimmeres als nach Jahren, teilweise auch Jahrzehnten sein Umfeld verlassen zu müssen. Auch auf dem Dorf leben die Generationen nur noch selten unter einem Dach, die Betreuung in der Familie ist nicht mehr die Regel.
In der neuen Einrichtung findet man dann ein maßgeschneidertes neues Zuhause, die meisten Menschen werden sich kennen. Und ganz besonders wichtig ist, dass die Familie und die Freunde kurze Wege haben.
Begrüßt wurden die Gäste der Grundsteinlegung zunächst von Torsten Radomi, dem CCO- Geschäftsführer der Fa. Carestone, einem der erfolgreichsten Projektentwickler von Seniorenimmobilien in Deutschland. Obwohl es bei Weitem nicht sein größtes Projekt ist, zeigte Radomi sich begeistert von dem Projekt, weil es umfassend, nachhaltig und liebevoll geplant wurde. Besonders eindrucksvoll beurteilte er die lichtdurchfluteten Wohnungen und Apartments. Den Kreis Mainz-Bingen vertrat Frau Almuth Schultheiß-Lehn, die auf die Bedeutung der Senioreneinrichtungen im Landkreis hinwies. Die Demografieentwicklung verlangt weitere Seniorenplätze, die auf den Bedarf vor Ort ausgerichtet sind. Sie war besonders von der Struktur des Hauses überzeugt, das sowohl Menschen aufnimmt, die ihren Alltag noch selbst gestalten können, als auch Menschen, die intensive Betreuung benötigen, egal, ob sie dort ein Appartement bewohnen oder in die Tagespflege gehen. Besonders eindrucksvoll waren die Grußworte der Oberin Schwester Schecht vom zukünftigen Betreiber Evangelischer Diakonieverein Berlin-Zehlendorf e.V.. Für sie stehen natürlich die Menschen mit ihren individuellen Vorstellungen und Bedürfnissen im Vordergrund. Sie sollen hier Fürsorge und Verständnis finden. Sie hofft, auch aus Mommenheim Unterstützung zu erhalten. Es sei zurzeit nicht leicht, Mitarbeiter zu finden. „Das wird eine große Aufgabe, obwohl viele PflegerInnen im eigenen Haus ausgebildet werden“, stellte sie fest. Sie freut sich auch darauf, dass in dörflichen Strukturen ehrenamtliche Arbeit und ein Zusammenwirken von Jung und Alt noch selbstverständlicher als in einer Großstadt sind.
Was wurde im Grundstein Alles hinterlegt: Eine Tagesausgabe der AZ, eine tagaktuelle überregionale Zeitungsausgabe, ein Foto und ein Architektenplan des Projekts, das Betreiberprojekt und Kleingeld, das zur Zeit Zahlungsmittel ist. Wer weiß, wie in Jahrzehnten die Denkmalschützer, Architekten, Eigentümer, Historiker diese Fundstücke beurteilen.
Im Rahmen der Grundsteinlegung Mitte November wurde mitgeteilt, dass die Bezugsfertigkeit im 1. Quartal 2024 angestrebt wird. Wenn es keine Bauverzögerungen durch einen langen kalten Winter oder verspätete Baumateriallieferungen gibt, ist auch die Fertigstellung Ende Dezember 2023 möglich. Gerade beim Hochbau kann man beobachten, wie schnell selbst ein so großes Projekt wächst. Stand Anfang Dezember 2022 fehlt noch 1 Etage, danach werden die Dächer gesetzt.
Nach dem Verteilen der Kurzinformationen über das gesamte Projekt nach der Einwohner- versammlung entwickelte sich bereits eine große Nachfrage. Auch die Gemeindeverwaltung wird inzwischen häufig um Auskunft gebeten. WohninteressentInnen können sich bei dem Evangelischen Diakonieverein Berlin-Zehlendorf e.V. melden und bei Bedarf eine Wohnung reservieren lassen.
Ansprechpartnerin Frau Dana Russow 030 809 970-391 oder russow@diakonieverein.de
Im Betreuten Wohnen gibt es 43 2- bzw. 1,5- Zimmerwohnungen mit Größen zwischen 38 – 79 m². Die Wohnungen haben tageslichtdurchflutete Räume, Balkone oder Terrassen und eine Kellerzelle. Mit der Miete ist auch ein Betreuungsvertrag verbunden, der aus Pflichtmodulen und Wahlmodulen besteht. Zu den Modulen gehören eine 24- Std. Notrufbesetzung, Hausmeister- und Pflegeleistungen, Betreuung, etc.. Da die BewohnerInnen in diesen Wohnungen ihren Tagesablauf noch selbst bestimmen und steuern können, werden einige noch ein Auto besitzen. Dafür stehen Parkplätze am Haus und E- Ladestationen. Zudem können ein Gemeinschaftsraum und ein großer Garten genutzt werden.
Im Ambulant betreuten Wohnen werden 2 Gruppen mit jeweils 12 Appartements bereitgestellt. Diese verfügen auch über eine geräumige Nasszelle. Jeder Bewohner kann sich in den Tagesablauf einbringen. Wer z.B. immer gerne gekocht hat, kann bei der Zubereitung der Speisen helfen. Die BewohnerInnen können sich entweder in dem Appartement aufhalten oder auch in den Gemeinschaftsräumen. Der Aufwand an Pflege richtet sich nach den Pflegegraden der BewohnerInnen.
Die BewohnerInnen in der Tagespflege werden morgens gebracht oder geholt und genauso nachmittags wieder abgeholt. Es werden ein Mittagessen und Zwischenmahlzeiten angeboten. PflegerInnen und BetreuerInnen begleiten den Tagesablauf.
Außerdem werden Büro- und Verwaltungsräumlichkeiten für einen ambulanten Dienst sowie Räumlichkeiten für ärztliche und therapeutische Behandlungen vorgesehen.
Voraussichtlich im Frühjahr 2023 wird von der Ortsgemeinde zu einer Einwohnerversammlung eingeladen, in der sich der Betreiber vorstellen wird. Alle SeniorInnen, die sich mit dem Thema „Umzug“ befassen, sollten sich langsam mit dem Thema befassen. Sind die Wohnungen erst einmal vermietet, steht man auf der Warteliste.
Privatpersonen können die Wohnungen und Appartements als sinnstiftende Wertanlage zum Vermögensaufbau erwerben. Ein Recht auf Bezug der eigenen Wohnung gibt es nicht.