Die Diskussionen in der letzten Bauausschusssitzung und der letzten Gemeinderatssitzung waren heftig, obwohl es vordergründig nur um eins ging, nämlich den Straßenschaden in der Kurve Mainzerstr./Ortegastr. zu beheben. Nach 30 Jahren entwickelte sich dort eine Gefahrenstelle, weil sich der Asphalt deformierte und die Pflastersteine lockerten. Der Fachingenieur der VG Rhein-Selz, Thomas Becker-Theilig, und eine Straßenbau- Fachfirma waren sich einig, das die Maßnahme tiefgründig erfolgen muss, weil die gewaltigen Querkräfte in einer Kurve nicht nur einen oberflächlichen Schaden verursachten. Die ursprüngliche Einschätzung von 30.000 € für die Reparatur bestätigten sich, so dass die im Haushalt 2020 nicht eingeplante Maßnahme nun nachträglich beschlossen werden musste. Bis dahin waren sich alle Ausschuss- und Gemeinderatsmitglieder einig.
Was aber die Emotionen auslöste war die Art der Ausführung. Die eine Seite sprach sich für eine Wiederherstellung der jetzigen Struktur mit Asphalt und Pflaster aus, die andere Seite für eine komplette Asphaltierung. Ein Blick zurück: Als das Neubaugebiet mit den beiden Straßen entwickelt wurde, ging es zunächst schleppend voran. Es war eine logische Idee, die Straßenseite zu den meisten Hauszugängen zu pflastern, um nicht die Asphaltdecke bei jedem Neubau gleich wieder für die Hausanschlüsse beschädigen zu müssen. Bei Pflastersteinen bleiben keine optischen Mängel. Allerdings führte dieser Materialmix bei Autofahrern immer wieder zu Verunsicherungen: Ist die gepflasterte Zone nun Straße oder Parkfläche ? Das kann besonders an der schwer einsehbaren Kurve zum Problem werden (wenngleich dort Unfälle nicht die Regel waren).
Also: Wird der Kurvenbereich gepflastert, reduziert sich in diesem Bereich die Komplexität; für jeden Autofahrer ist klar, wie breit die nutzbare Straße ist. Andererseits entstehen zwei „Brüche“ im Straßenverlauf, und bei zukünftigen Öffnungen für z.B. Breitbandmaßnahmen Flickstellen.
Die knappe Mehrheit hat entschieden: Die Kurve wird komplett asphaltiert !