In diesem Jahr steht der bundesweite Zensus an. Das Ziel: mithilfe von anonymisiert
erhobenen Daten, wie zum Beispiel der Einwohnerzahl des Kreises, eine Grundlage für
amtliche Statistiken schaffen (wir berichteten). Rund 20.000 zufällig ausgewählte Mainz-
Binger müssen dafür befragt werden. Dafür sucht der Landkreis noch Interviewerinnen und
Interviewer – die sogenannten Erhebungsbeauftragten.
Um den Zensus durchführen zu können, braucht es zusätzlich zu den fünf festen
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Erhebungsstelle des Kreises rund 200
Interviewerinnen und Interviewer. Bisher haben sich circa 130 Interessenten beworben. Diese
erhalten etwa 100 Anschriften, die ab dem 15. Mai zu Hause aufgesucht werden. Für die
Befragungen werden sie ab März geschult, die Vorbereitungen in der Erhebungsstelle laufen
hierzu auf Hochtouren: Das Team von Norbert Ding mietet derzeit Schulungsräume an,
Material wird organisiert, die Inhalte der Schulungen werden abgestimmt. Später verteilen die
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zudem die Befragungsbezirke für die
Erhebungsbeauftragten. „Eine aufwendige, aber spannende Aufgabe“, so der Teamleiter.
Derzeit könne man noch nicht sicher sagen, ob die Schulungen in Präsenz oder online
stattfinden. „Deshalb bereiten wir uns auf beide Szenarien vor“, erklärt Norbert Ding im
Hinblick auf die derzeitige Pandemie-Lage.
Wer befragt wird, wird per Zufall entschieden. Wer in die Stichprobe fällt, sei per Gesetz zur
Auskunft verpflichtet, erklärt Norbert Ding. Eine einzelne Befragung besteht grundsätzlich aus
zwei Teilen: Im ersten Schritt ist festzustellen, ob die im Melderegister verzeichneten
Personen auch tatsächlich existieren und an der jeweiligen Adresse wohnen. Im zweiten
Schritt werden weitere Aspekte zu Ausbildung und Beruf oder der Staatsangehörigkeit
abgefragt. Eine Befragung dauere im Schnitt bis zu 15 Minuten, schätzt Norbert Ding. Für den
zweiten Teil der Befragung besteht auch die Möglichkeit, die Fragen online zu beantworten.
In diesem Fall erhalten die Befragten einen entsprechenden Zugangscode. Für alle Fragen
gebe es auch Übersetzungshilfen – 14 Sprachen lägen bereits vor.
Die Erhebungsstelle sorgt darüber hinaus dafür, dass die Qualität der Statistiken und der
Datenschutz zu jeder Zeit sichergestellt ist. „Wir sind uns unserer besonderen Verantwortung
sehr bewusst. Innerhalb der Erhebungsstelle gilt ein besonders hoher Standard für den
Datenschutz“, betont der Teamleiter. Die anonymisiert erhobenen Daten dienen
ausschließlich dem vorgegebenen Zweck. Damit sei auch ein Rückschluss auf Personen aus
den befragten Haushalten nicht möglich.
Im August sollen die Befragungen abgeschlossen sein, im Anschluss folgen Qualitätschecks
und – sofern notwendig – Nachbefragungen. Mit ersten Ergebnissen rechnet das Team von
Norbert Ding am Ende dieses Jahres. Neben der offiziellen Einwohnerzahl des Landkreises
werden hierbei auch Gebäude- und Wohndaten gewonnen, die später unter anderem als
Planungsgrundlage für kommunales Handeln dienen.
Wer Interesse an einer Tätigkeit als Erhebungsbeauftragte oder Erhebungsbeauftragter hat,
kann sich an die Erhebungsstelle wenden. Diese ist in der Kreisverwaltung angesiedelt, die in
diesem Zusammenhang auf ihre kürzlich angepassten Servicezeiten hinweist. Bei der Tätigkeit
handelt es sich um ein Ehrenamt, für das eine attraktive und steuerfreie
Aufwandsentschädigung gezahlt wird.
Die Servicezeiten der Erhebungsstelle sind:
Montag – Freitag von 9 bis 12 Uhr und
Montag, Dienstag, Donnerstag von 14 bis 15.30 Uhr
Erreichbar sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Zensus-Erhebungsstelle telefonisch
unter der Nummer 06132/787-8000 oder per E-Mail an Zensus.Info@mainz-bingen.de.
Weitere Informationen gibt es auch auf der Internet-Seite des Kreises
https://www.mainzbingen.de/de/Zensus-2022.php